Freitag, 9. Mai 2008

ABA, Ayacucho, Peru

Die Asociación Bartolomé Aripaylla (=ABA) in Ayacucho ist seit 1991 Projektpartner von terre des hommes. Von Anfang an lag der Schwerpunkt in der Staerkung der lokalen Kultur der laendlichen Bezirke Chuschi, Tuco und Sarhua. Doch das Buero liegt in der Provinzhauptstadt von Huamanga, in Ayacucho - einfach aus dem Grund, dass es in den hohen Anden, nicht die notwendige Logistik gibt.

Das derzeitig von tdh unterstuetzte Projekt hat zum Ziel, dass Jugendliche der Region sich organisieren und sich gemeinsam fuer die Nahrungssicherung einsetzen. Aber auch, gemeinsam vergessene Traditionen wieder zu beleben.

So haben die Jugendlichen sich in aynis (= einer hilft dem anderen) zusammengeschlossen und gemeinsam mit ABA Lagunen angelegt. In diesen wird das Regenwasser aufgefangen und gesammelt. So haben die Familien, die ihre Alpakas in der Hoehe weiden lassen, das ganze Jahr ueber Wasser und das Gras waechst besser. Aber nicht nur die domestizierten Tiere profitieren davon, sondern auch die wilden Tiere. Und da diese Teil der Natur sind ist es auch gut so, dass alle was davon haben - so die Kosmovision. Aber damit nicht genug: Unterhalb der Lagunen haben sich neue pukios, neue Quellen, gebildet, die nun als kleine Baeche ins Tal fliessen. Diese pukios werden von den Jugendlichen auch besonders geschuetzt, da das Wasser Grundlage des Lebens ist und niemals aufhoeren darf zu existieren.

Ausserdem haben die Jugendlichen gemeinsam wieder angefangen saywas zu errichten. Das sind Steinsaeulen oder - tuerme, die auf den apus errichtet werden, auf den heiligen Bergen. "Frueher hatten alle Berge hier saywas, aber in der Zeit des Krieges wurden sie vom Militaer zerstoert, da sie aus der Ferne mit Menschen, mit Terroristen, verwechselt wurden." erzaehlt Magdalena Machaca, Leiterin des Jugendprogramms bei ABA. Heute sind die meisten Berge wieder kahl. Das besondere ist, dass sie stets von Jugendlichen errichetet werden, um sich an einen schoenen Tag zu erinnern, oder von jungen Liebespaaren, um die Liebe zu besiegeln. "Sie schmuecken die Berge" sagt die 23-jaehrige Marlene, als sie uns stolz die von ABA errichteten saywas in der Ferne zeigt. Und die Berge sind heilig, darum haben sie das Recht moeglichst schoen auszusehen.

Derzeit kaempfen die Jugendlichen gemeinsam mit den Erwachsenen gegen das Projekt eines Bergwerks, dass inmitten ihres Gebiets eine Mineralien-, Gold- und Kupfermine eroeffnen will. Der Berg ist reich an Rohstoffen und soll sie nun hergeben. Doch wenn es wirklich dazu kommen wuerde, waere die ueber die Jahrhunderte geschaffene und in den letzten Jahrzehnten wiederbelebte Vielfalt in grosser Gefahr. Die Natur auf ueber 3000 Metern Hoehe ist nicht so wiederstandsfaehig und mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht in der Lage sich der extremen Verschmutzung gegenueber durchzusetzen. Wie speziell die einzelnen kultivierten Kartoffeln z.B. sind, konnten wir daran sehen, dass es in verschiedenen Gemeinden auch verschiedene Kartoffelsorten gibt, die teilweise nur dort existieren!

Wir hatten die Moeglichkeit bei dem Fest der Kreuze "Santa Cruz" dabei zu sein. An diesem Tag schlossen sich die traditionellen Autoritaeten, mit den Jugendlichen zusammen und haben in einer grossen Prozession die Kreuze von den apus geholt. Diese Kreuze haben seit der Aussaat ueber die Aecker gewacht und diese beschuetzt - vor Frost, Hagel,... An diesem Tag wurden sie geschmueckt und in die Kirche gebracht, wo sie nun bis zur naechsten Aussaat ausruhen und neue Kraft tanken duerfen. Was uns sehr fasziniert hat, war die Rolle von Kinderautoritaeten hierbei: Kinder muessen waehrend der gesamten Prozession vorne laufen, sie muessen den besten Weg fuer das Kreuz finden und ihn glaetten, nur so kann das Kreuz gut unten ankommen.

Dass das Kreuz in der Kirche ruht, hat seinen Ursprung lange vor der Missionierung. An den Stellen, die den Indigenas heilig waren, hatten sie kleine Kapellen errichtet. Als die Missionaere kamen, haben sie an genau diesen Stellen Kirchen gebaut. Nun werden diese fuer die traditionellen Braeuche verwendet. Auch die Form des Kreuzes hat seinen Ursprung in der vorchristlichen Zeit: das Andenkreuz besteht aus zwei gleich langen Balken - heute wird jedoch das christliche Kreuz mit dem andinen Brauch verwendet.

Bei unserem Besuch haben wir ausserdem verschiedene Jugendgruppen getroffen und uns mit ihnen ueber Vielfalt in Peru und in Deutschland unterhalten und ueberlegt, wie wir diese erhalten koennen - denn das sollte die zentrale Frage eines Chats werden, der im Rahmen des Kindergipfls in Deutschland zwischen deutschen und peruanischen Jugendlichen durchgefuehrt wurde. Hierlang kommt ihr zu unserem seperaten Eintrag ueber den Chat.


Zur Diashow:

Montag, 5. Mai 2008

Chat zwischen Jugendlichen in Deutschland und in Peru

Am 02.05. machten wir uns nach dem Fruehstueck auf den Weg: mit dem Auto von der Organisation ABA fuhren wir von einem kleinen Ort in den hohen Anden los, um in die kleine Stadt Chuschi zu gelangen. Sie liegt auf der anderen Seite eines hohen Bergkamms, der Pass liegt auf ueber 4000 Meter, auf 3200 Metern. Die direkte Umgebung ist gepraegt durch die Kultivierung von Mais, in hoeheren Lagen werden vor allem verschiedene Kartoffel- und Bohnensorten angebaut.

Auf dem Weg sammelten wir Jugendliche ein, mit denen ABA seit Jahren in der Wiederbelebung und dem Schutz der lokalen Kultur arbeitet. Nach etwa zwei Stunden erreichten wir Chuschi, wo das naechstgelegene Internetcafé ist, doch dieses hat geschlossen! Mit einer Durchsage durch die oertlichen Lautsprecher wird der Zustaendige gerufen - so funktioniert die Kommunikation hier am leichtesten.

Zum Glueck haben wir nun Internetzugang, denn um 9:30 Uhr Ortszeit soll ein Chat stattfinden zwischen den Jugendlichen von hier und Jugendlichen in Deutschland, die an dem Kindergipfel zu biologischer Vielfalt in Bonn teilnehmen. (siehe auch Kindergipfel chattet mit Peru)

Nachdem wir mit den Jugendlichen noch vor Beginn des Chats Fragen gesammelt haben und ihnen erklaert haben, was die Jugendlichen in Deutschland eigentlich machen, kann es puenktlich los gehen. Nach einem kurzen Begruessen ging es auch schon direkt zur Sache:

Armut war das erste Thema. Bei der Frage, ob die peruanischen Jugendlichen arm sind, erklaeren sie, dass sie reich sind, aber kein Geld haben! Sie haben dafuer ein natuerliches Leben, mit gesunder Ernaehrung. Sie haben viele verschiedene Sorten an z.B. Kartoffeln und anderen Knollenfruechten, die man in Deutschland garnicht kennt. Ausserdem ist reich, wer Eltern hat, finden sie. Was die Deutschen ueber Armut denken, haben sie leider garnicht verraten!

Anschliessend wurde gefragt, was die deutschen Jugendlichen den Politikern sagen sollen im Namen der peruanischen. Hier waren sich alle einig: Die natuerlichen Gebiete, die besonders sauber und reich an Artenvielfalt sind, sollen als Naturschutzgebiete ausgezeichnet werden. Damit z.B. keine Minen dort eingerichtet werden koennen, die die Vielfalt und natuerliche Lebensweise zerstoeren.

Auf die Frage nach dem Schutz der urspruenglichen Samen in Deutschland wissen die Jugendlichen keine Antwort, da sie keine Bauern sind.

Und auch beim Schutz des Wassers faellt es ihnen schwer, eine Antwort zu geben, da sie alle in Staedten leben - sie berichten, dass sie fuer das Wasser bezahlen muessen und dass dieses aus der Leitung kommt, diese wiederum aus dem Wasserwerk oder aus den Bergen. Die Peruaner sagen, dass sie die Wasserquellen besonders schuetzen und auch Lagunen anlegen, damit es immer genug Wasser fuer die Landwirtschaft und die Tiere gibt.

Da war der Chat ploetzlich (aus Sicht der Peruaner) vorbei, da die Deutschen alle zu einem Bus mussten. Abel stellt im Anschluss direkt fest: "Bei den Samen haben wir gewonnen und beim Wasser haben wir fast gestritten!" Spaeter erzaehlt er anderen Jugendlichen von dem Chat und legt besondere Hoffnung darauf, dass die Jugendlichen in Deutschland ihre Anliegen an die Politiker weitertragen.

Hier ein paar Bilder vom Chat:



Im Folgenden ist der original Chat- Verlauf in spanisch nachlesbar, weiter unter ist eine ueberarbeitete und uebersetzte Variante zu finden:



Die peruanischen Teilnehmer:

Martin Cancho Huamana, 23 jahre alt,
Ich bin Envarado der Gemeinde Uchuyri. (Autoritaet der Kinder und Jugendlichen. Organisiert mit anderen Autoritaeten seiner Gemeinde Rituale, Feste etc.) Ich habe 3 Geschwister.

Abel Nuñez Vilka, 25 Jahre alt
Ich komme aus der Gemeinde Punkupata-Quispillaccta. Seit ich 14 Jahre alt bin beteilige ich mich an Aktionen von ABA. Ich habe keine Geschwister. Ich bin mit meiner Mutter und meiner Grossmutter aufgewachsen, mein Vater hat uns verlassen.

Lydia Cakllahua Huamani, 23 Jahre alt
Ich komme aus der Gemeinde Uchuyri. Ich habe 3 Geschwister.

Jorge Cancho Huamani, 11 Jahre alt
Ich komme aus der gemeinde Uchuyri. Ich bin soltero alvacer, das ist eine traditionelle Autoritaet der Jugendlichen. Ich habe 5 Geschwister, ich bin der Vorletzte.

Magna Yovana Galindo Micuylla, 14 Jahre alt.
Ich komme aus Uchuyri. Ich habe 3 Geschwister und bin die aelteste. Ich lebe mit meiner ganzen Familie zusammen.

Valentin Galindo Conde, 14 Jahre alt.
Ich bin aus Quispillaccta, ich bin Halb- Waise und habe 2 Geschwister. Ich wohne mit mit meiner Mutter und den kleinen Geschwistern zusammen.

Christian Ruben Galindo Pacotaype, 7 Jahre alt.
Ich komme aus der Gemeinde Pirhuamarca- Quispillaccta. Ich habe 1 kleinen Bruder. Ich mag Hunde und will studieren.

Die deutschen Teilnehmer:

nicolas kersting 13 Jahre alt, hat einige jahre in bolivien gelebt.
jannika sommer 13 Jahre alt
galan haidari 12 Jahre alt
julia batisti 13 Jahre alt
bernadette pott und julia lechler 13


CHAT, 2.5.08, 9.30-10.30 a.m.:

(die Peruaner unter dem "Decknamen" britta, die Deutschen unter strackcocha)


strackcocha dice:
hallo

britta dice:
hallo

britta dice:
or hola

britta dice:
die jugendlichen :

britta dice:
Martin Cancho Huamana, 23 jahre alt,
Ich bin Imbario der Gemeinde Uchuyri. (Autoritaet der Kinder und Jugendlichen. Organisiert mit anderen Autoritaeten seiner Gemeinde Rituale, Feste etc.) Ich habe 3 Geschwister.

Abel Nuñez Vilka, 25 Jahre alt
Ich komme aus der Gemeinde Punkupata. Seit ich 14 Jahre alt bin beteilige ich mich an Aktionen von ABA. Ich habe keine Geschwister. Ich bin mit meiner
Mutter und meiner Grossmutter aufgewachsen mein Vater hat uns verlassen.

Lydia Cakllahua Huamani, 23 Jahre alt
Ich komme aus der Gemeinde Uchuyri. Ich habe 3 Geschwister.

britta dice:
ausserdem

strackcocha dice:
nicolas kersting 13 Jahre alt
ich komme aus bolivien

jannika sommer 13 Jahre alt

britta dice:
Britta und Simon aus Deutschland zum uebersetzen. und Magdalena von der Organisation ABA die alles in Quechua uebersetzen wird.

strackcocha dice:
galan haidari 12 Jahre alt
julia batisti 13 Jahre alt

britta dice:
wir sind nicht ganz so jung mehr

strackcocha dice:
bernadette pott und julia lechler 13

britta dice:
son muchos!!!

strackcocha dice:
estamos en la cumbre juvenil sobre la biodiversidad

britta dice:
nosotros todos vivimos en peru!! en los andes

strackcocha dice:
como es un dia de ustedes?

britta dice:
como estan??

strackcocha dice:
muy bien
y ustedes??

britta dice:
abel: a las 5 nos levantamos y hay mucho calor!

britta dice:
si estamos bien

britta dice:
a las 6 desayuno, para venir por aqui, es un camino de 2 horas en coche

strackcocha dice:
cuantos grados de calor hay

britta dice:
en la noche bajo sero, en el dia 20 en promedio

strackcocha dice:
hoy hemos discutido sobre la pobresa del mundo

britta dice:
nosotros interessa juventud, biodiversidad, respecto a la vida

strackcocha dice:
vamos a hacer un contrato/acuerdo que mostraremos a politicos de aqui

britta dice:
para salir de la pobreza , hay que mejorar los recursos naturales, los suelos y la artesania para tener ingresso, y hay que recuperar la diversidad de semillas, piensamos nosotros

strackcocha dice:
y queremos preguntar si ustedes nos pueden contar algo de la vida de vosotros

strackcocha dice:
piensan que ustedes son pobres?

britta dice:
y este carta van a enviar a los ONU?

strackcocha dice:
si lo haremos

britta dice:
jorge cancho huamani, autoridad de los jovenes, 11 años dice

strackcocha dice:
van a mostrara lo ministros que vienen a bonn

strackcocha dice:
que cargo tienes?

britta dice:
a los 4 de la mañana me voy a la casa de una autoridad mayor, que yo, y nos planificamos el dia

strackcocha dice:
piensan que ustedes son pobres?

britta dice:
despues vuelvo a la casa, y nos comemos con la familia desayono

britta dice:
no somos pobres (Abel) porque tenemos mucha diversidad - muchas tierras,
a lo mejor platanos faltan.
somos ricos, pero no tenemos plata!!!

strackcocha dice:
que es para ustedes ser pobre??

britta dice:
despues del desayuno voy a la escuela (Jorge)

britta dice:
si ya no hay accesso a los recursos naturales
si no hay padres, estas pobre (dice Jorge)

strackcocha dice:
que los hace ricos?

britta dice:
Magna Yovanna Galindo Micuylla, 14, tambien si no hay plata estas pobre, y
no saber nada es pobre

britta dice:
Abel: hay tanto agrobiodiversidad - hay papas, masua, oka, mais, habas y de todo hay muchas variedades! todos son ecologicos y sanos,
no utilisamos agrochimicos dicen todos!!

strackcocha dice:
que desean de nosotros que digamos a los politicos e la cumbre

britta dice:
Martin: somos ricos porque tenemos madres y ayllus,
este es la familia extensa, que no nos abandona

strackcocha dice:
que desean de nosotros que digamos en la cumbre??

britta dice:
a los politicos: quieremos, que los zonas naturales serian zonas respetadas, mediante resoluciones oficiales tanto en Alemania, como en Peru.

la lluvia es para todos, por eso queremos para todos el respeto

strackcocha dice:
que peligros hay si no las respetamos??

britta dice:
(Jorge) su dia continua despues de la escuela va a la casa, hace su tarea,
despues ayuda a mis padres en las chacras , les risgo, cuido ganados, les doy alimentos, como autoridad voy a trabajar: cuidando sementeras

strackcocha dice:
que peligros hay si no las respetamos??

britta dice:
recojiendo animales dañinos

britta dice:
los gobiernos no los respetan!

strackcocha dice:
han tenido problemas con animales

britta dice:
quieren entrar con minerias

strackcocha dice:
como se puede evitar??

britta dice:
si, los animales dañan a los cultivos, se comen la madre semilla

britta dice:
nos organisamos contra minera y queremos una zona de reserva - los gobiernos que nos de una resolucion a favor de los comunidades campesinas

britta dice:
ustdes estan organizados? en que??

strackcocha dice:
estamos todos en la cumbre juvenil

strackcocha dice:
somos 100 ninos

britta dice:
(leider gibt es kein kabel fuer die kamera, so koennen wir keine bilder schicken von den jugendlichen! die kommen nach!)

britta dice:
es una organisacion?

britta dice:
si no estan en este cumbre, que hacen para la diversidad?

strackcocha dice:
es una organisacion no governamental de jovenes por la naturaleza

britta dice:
Jorge como autoriodad dice: tengo una assote para las personas y los animales que son desobidientes

britta dice:
bien, que se organizan - nosotros hacemos lo mismo

britta dice:
como cuidan las semillas nativas?

strackcocha dice:
no sabemos, si hay!
no somos campesinos

britta dice:
cuidan su agua y los manentiales?

strackcocha dice:
vivimos en una ciudad

strackcocha dice:
un poco qüidamos

britta dice:
y el agua no cuidan????????

strackcocha dice:
para no gastar embano

strackcocha dice:
no podemos

britta dice:
como cuidan en la ciudad?

strackcocha dice:
es muy dificil, cuidar

strackcocha dice:
nunca hemos pensado sobre eso

britta dice:
nosotros cuidamos con la planta putaqa, con este se aumenta el agua,
lo neseccitamos para los cultivos y los animales
y tambien para las animales silvestres - estamos haciendo lagunas en el parte alto
en estes captamos el agua del lluvia

strackcocha dice:
que bien

britta dice:
ustedes tambien deberian cuidar el agua!!!

strackcocha dice:
el agua es transportada en tubos

britta dice:
Valerntin Galindo 14, de donde viene su agua?

strackcocha dice:
nosotros tenemos que pagar mucho

britta dice:
pero qual es la fuente?

britta dice:
nosotros no pagamos, lo cuidamos!

strackcocha dice:
viene de las plantas de tratamiento y de las montanas

britta dice:
ahhh!

britta dice:
en las montañas lo cuidamos...

strackcocha dice:
tenemos que pagar

strackcocha dice:
hera muy interesante comunicar con vosotros

strackcocha dice:
hay una pagina de internet

britta dice:
que recursos naturales hay en alemania?

strackcocha dice:
vean adentro

strackcocha dice:
www.kindergipfel.de

strackcocha dice:
en los proximos dias

britta dice:
ya lo hemos visto!!!

strackcocha dice:
hay fotos

strackcocha dice:
que bien

strackcocha dice:
bueno

strackcocha dice:
chauchau

britta dice:
ya se van????

strackcocha dice:
si, aqui habla Peter. - ellos tienen una salida con bus y tienen que ir a la porteria

britta dice:
estaba mucho gusto a comunicar con ustedes!!!

britta dice:
que pena

britta dice:
bien

britta dice:
chauchau!!!!

strackcocha dice:
si, les ha costado algo de hacer el contacto y ahora es corto el tiempo

strackcocha dice:
de mi parte tambien muchas gracias, - espero poder enviarles el acta o algo asi, y despues fotos

britta dice:
bien, lo esperamos!!!

strackcocha dice:
tambien me pueden mandar fotos de alla, para que lo pongan a la pagina web?

britta dice:
si, en las proximas dias!

britta dice:
se puede poner en la pagina!

strackcocha dice:
gracias, ah si, esta bien, y pueden hacer el link

britta dice:
bien, peter, chau!!!

strackcocha dice:
si hay alguna inquietud mas, yo puedo dejar razon

strackcocha dice:
ah bueno, chau

Hier der ueberarbeitete und uebersetzte Chat:

Quispillaccta: Hallo oder auch Hola! Hier ist Martin Cancho Huamana, 23 Jahre alt und bin der »Imbario« der Gemeinde Uchuyri. Das ist ein Amt für Kinder und Jugendliche. Zusammen mit anderen Dorfautoritäten organisiere ich Rituale und unsere Gemeindefeste. Ich habe drei Geschwister.
Und ich bin Abel Nuñez Vilka, ich bin 25 alt. Seit meinem 14. Lebensjahr mache ich bei Aktivitäten der Vereinigung ABA mit. Ich komme aus der Gemeinde Punkupata. Ich habe keine Geschwister. Da mich mein Vater verlassen hat, bin ich mit meiner Mutter und meiner Grossmutter aufgewachsen.
Und ich bin Lydia Cakllahua Huamani, ich bin 23 Jahre alt und komme auch aus der Gemeinde Uchuyri. Ich habe 3 Geschwister. Und schließlich ist da noch Jorge Canchi Huamani, 11 Jahre, auch eine Kinderautorität sowie Jovanna Galindo Micuylla (14).

Bonn: Und wir sind Nicolas Kersting, Jannika Sommer, Julia Batisti, Bernadette Pott und Julia Lechler, alle 13 Jahre alt, sowie Galan Haidari, 12. Wir sind hier auf dem deutschen Jugendgipfel vor dem UNO-Treffen zur Artenvielfalt in Bonn.

Quispillaccta: Ihr seid ja ganz schön viele. Wir sind nicht mehr ganz so jung wie ihr. Wir leben alle hier im Andengebirge in Peru.

Bonn: Wir haben heute über die Armut in der Welt diskutiert. Wir werden einen Vertrag ausarbeiten, um ihn den Ministern zu präsentieren, die demnächst zur Konferenz nach Bonn kommen.

Quispillaccta: Wir finden es wichtig, von der Jugend, von der Artenvielfalt und vom Respekt für das Leben zu reden. Um aus der Armut herauszukommen, müssen die natürlichen Grundlagen besser geschützt werden, die Bodenqualität muss verbessert werden. Wir sind der Meinung, dass wir die frühere Vielfalt des Saatguts wiedergewinnen müssen. Und das Kunsthandwerk hilft uns, Geld zu verdienen.

Bonn: Könnt ihr uns etwas von Eurem Leben erzählen? Was ist für Euch Armut?

Jorge (Quispillaccta): Wenn wir keinen Zugang zu den Reichtümern der Natur und keine Eltern mehr haben.

Jovanna Galindo Micuylla (Quispillaccta): Wenn du kein Geld hast, bist du auch arm. Oder wenn du kein Wissen hast.

Bonn: Und wodurch fühlt ihr Euch reich? Oder glaubt ihr, dass ihr arm seid?

Abel (Quispillaccta): Wir sind nicht arm, denn hier gibt es viel Ackerland und immer noch viele Pflanzen und Tiere. Wir haben zwar kaum Geld, aber wir sind doch reich: Es gibt so viele verschiedene Pflanzen auf dem Acker: Kartoffeln, Masua, Oka, Mais, Erbsen und von all dem gibt es viele verschiedene Sorten. Und alle sind ökologisch und gesund. Wir benutzen keinen chemischen Dünger oder Pestizide. Das ist unser Reichtum, das meinen alle hier!!

Martin (Quispillaccta): Wir sind auch reich, weil wir Mütter haben und unsere Ayllus. Das ist unsere Verwandschaft, die uns nie im Stich lässt.

Bonn: Habt ihr Wünsche, die wir den Politikern weitersagen sollen?

Quispillaccta: Wir wünschen uns, dass mit Hilfe von Regierungsdekreten dafür gesorgt wird, dass unser Land und das Wasser respektiert werden, in Deutschland wie in Peru. Der Regen regnet doch auch über alle. Und deshalb wollen wir auch, dass alle respektiert werden. Die Regierungen nehmen aber keine Rücksicht. Sie bringen Bergwerksprojekten auf das Land.

Bonn: Wie kann das verhindert werden?

Quispillaccta: Wir organisieren uns und wollen erreichen, dass ein Naturschutzgebiet eingerichtet wird und dass die Regierung ein Dekret zum Schutz unsere Kleinbauerngemeinden erlässt. Seid ihr in Deutschland auch organisiert?

Bonn: Nein, aber wir haben uns hier zum Jugendgipfel getroffen. Wir sind 100 Kinder hier.

Quispillaccta: Ist das eine Organisation?

Bonn: Der Gipfel wird von der Naturfreundejugend organisiert, das ist eine nichtstaatliche Organisation von Jugendlichen, die sich für die Natur einsetzen.

Quispillaccta: Toll, dass ihr euch auch zusammentut. Wir machen das hier auch. Und was tut ihr sonst für die Natur, wenn ihr nicht gerade auf seinem Gipfel seid? Wie sorgt ihr euch um das einheimische Saatgut?

Bonn: Wir wissen nicht, ob es das in Deutschland noch gibt. Wir sind keine Bauern.

Quispillaccta: Aber kümmert ihr Euch dann um das Wasser und die Quellen?
Bonn: Hier fließt das Wasser aus der Leitung.

Valentina Galindo: Aber woher kommt dieses Wasser? Wo ist die Quelle?

Bonn: Es kommt aus der Klär- und Wiederaufbereitungsanlagen und ursprünglich aus den Bergen, etwa aus der Eifel. Ein wenig achten wir darauf, kein Wasser zu verschwenden. Aber sich um Flüsse, Bäche oder Quellen zu kümmern, ist ziemlich schwierig. Wir leben alle in Städten. Eigentlich haben wir darüber auch noch gar nicht nachgedacht.

Quispillaccta: Wir hier kümmern uns um das Wasser mit der Putaqa: Wenn wir sie um die Quellen herum anpflanzen, nimmt der Wasserfluss zu. Wir brauchen das Wasser ja für die Herden und die Äcker. Wir brauchen auch Wasser für die wild lebenden Tiere. Für die legen wir kleine Teiche oben in den Bergen an. Darin fangen wir das Regenwasser auf.

Bonn: Toll!

Quispillaccta: Ihr solltet Euch aber um das Wasser kümmern!!

Bonn: Es war sehr interessant mit Euch zu sprechen, aber wir müssen jetzt leider los.
Quispillaccta: Es hat uns sehr gefallen, mit Euch zu reden. Schade, dass ihr schon weg müsst. Chau, Chau!!!
Bonn: Tschüss, tschüss.


Nebengespraech im selben Chat:

Ein Tag im Leben einer Kinderautorität

In den Dörfern und Weilern der Bauerngemeinde von Quispillaccta beteiligen sich Kinder aktiv in der Pflege von Äckern und Tieren. Sie beteiligen sich an der Wiedergewinnung der traditionellen Kultur, an Festen und Ritualen für Pachamama „Mutter Erde“ oder die heiligen Berge. Manche von ihnen übernehmen dabei öffentliche Ämter, so wie der 11jährige Jorge, der während des Chats auch berichtete, wie ein gewöhnlicher Tag von ihm als Kinderautorität abläuft:
Um 4 Uhr früh gehe ich zum Haus einer älteren Dorfautorität und wir planen gemeinsam den Tag. Danach gehe ich zurück zu mir nach Hause und wir frühstücken zusammen in der Familie. Nach dem Frühstück gehe ich zur Schule, danach mache ich zu Hause meine Hausaufgaben. Und dann helfe ich meinen Eltern auf dem Acker. Ich bewässere die Gärten, kümmere mich um das Vieh, gebe ihm zu fressen. Und als Dorfautorität ist es meine Aufgabe, auf die neue Saat in den Feldern aufzupassen. Ich passe auf, dass keine Tiere auf die Felder gehen, die die Muttersaat auffressen könnten. Und für die Tiere und Menschen, die mir nicht gehorchen wollen, habe ich einen Riemen, mit denen ich sie schlagen kann.

Bearbeitung und Uebersetzung: Peter Strack/terre des hommes.